Zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft, sowie für die ersten acht Wochen nach der Geburt, habt ihr Anspruch auf eine Hebamme. Hebammen, die einen vor und nach der Geburt betreuen, arbeiten freiberuflich. Einige von ihnen habe eine eigene Praxis oder bieten dies auch ohne eine eigene Praxis an. Einige arbeiten nebenberuflich in der Freiberuflichkeit und sind zusätzlich in einer Klinik angestellt. Es ist sicher vorteilhaft, sich eine Hebamme mit eigener Praxis zu suchen, denn dort wird sie in den meisten Fällen auch Kurse rund um die Schwangerschaft , die Geburt und die Zeit danach anbieten. Sie hat sozusagen die komplette Betreuung unter einem Dach 🙂
Viele Frauen suchen sich ihre Hebamme erst kurz vor der Geburt und das ist sehr oft viel zu spät. Leider gibt es nicht mehr viele Hebammen, die freiberuflich arbeiten. Kümmert euch deshalb frühzeitig um eine Betreuung.
Die Kosten der Hebammenleistungen werden von allen gesetzlichen Krankenkassen und den meisten privaten Krankenkassen übernommen. Zu den Möglichkeiten der Betreuung gehört die Schwangerschaftsvorsorge, die sowohl vom Gynäkologen als auch von der Hebamme durchgeführt werden kann. Dazu gehören Blut- und Urinuntersuchung, die Kontrolle der Herztöne, Kindslage und Blutdruckmessung. Alle Ergebnisse werden im Mutterpass dokumentiert. Bei Problemen in der Schwangerschaft dürft ihr eure Hebamme auch kontaktieren. Beachtet aber bitte, dass Hebammen nicht immer 24h abrufbereit sind. Dies wird sie aber dann sehr wahrscheinlich im ersten Gespräch mit euch klären 🙂
In vielen Praxen werden Geburtsvorbereitungskurse für Schwangere, sowie auch Paare angeboten. So erlernt ihr Techniken, welche in der Schwangerschaft sehr hilfreich sein können z.B. bei Rückenproblemen. Außerdem wird dort natürlich alles weitere zur Geburt besprochen wie bspw. Atemtechniken. Einige Hebammen bieten insbesondere für die Geburtsvorbereitung auch Akupunktur an. Diese hat die Aufgabe den Geburtsverlauf positiv zu beeinflussen. Ebenfalls zur Geburtsvorbereitung gibt es verschiedene homöopathische Mittel, die euch eure Hebamme empfehlen kann.
Es gibt leider nur noch sehr wenige Hebammen, die ihre Schwangeren bei der Geburt begleiten, sei es in der Klinik, im Geburtshaus oder bei einer Hausgeburt. Informiert euch also bitte frühzeitig, wenn für euch diese Betreuungsform in Frage kommt.
Nach der Geburt eine Kindes begleitet euch die Hebamme die nächsten Wochen weiterhin. Es nennt sich Nachsorge und findet bei euch in der häuslichen Umgebung statt. Kontrolliert wird die Gewichtszunahme eures Kindes, Nabelpflege und die Rückbildung eurer Gebärmutter. Weiterhin gibt es Hilfe beim Stillen oder bei der Beantwortung sonstiger Fragen, die sich euch stellen. Wenn die Hebamme in einer Praxis arbeitet, oft auch mit mehreren Hebammen zusammen, werden in der Regel auch Rückbildungsgymnastikkurse, Babymasse oder Pekipkurse angeboten.
Wie ihr merkt, ist das Aufgabengebiet einer Hebamme sehr umfangreich und sehr breit gefächert. Ich möchte nochmals daraufhinweisen, dass es definitiv von Vorteil ist, euch frühzeitig um eine Hebamme zu kümmern. Gerne auch schon vor Vollendung der 12. SSW 🙂
Alles Liebe, Kathrin