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Haare färben in der Schwangerschaft?

Eine Frage, die ebenso häufig gestellt wird, wie sie umstritten ist. Aus Eitelkeit dem Kind wohlmöglich schaden? Keine Studie konnte bisher einen direkten Einfluss auf den Fötus nachweisen. So ist meine Antwort auf diese Frage, nicht prinzipiell darauf zu verzichten, ABER:

In Oxidationsfarben ist PPD enthalten, wofür es in Deutschland einen Grenzwert gibt. Dieser liegt bei 1-2% in Haarfärbemittel und darf nicht überschritten werden, da sonst Kontaktallergien ausgelöst werden können.Prinzipiell raten Experten zur Vorsicht, vor allem in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft, da sich in dieser Zeit Arme und Beine ausbilden und sich die Nervenzellen im Gehirn miteinander vernetzen. Außerdem ist es nicht völlig auszuschließen, dass beim dauerhaften Färben mit chemischen Produkten, geringe Mengen gesundheitsschädlicher Substanzen über die Kopfhaut in den Blutkreislauf der Mutter gelangen. Gerade, weil die ersten drei Monate so sensibel sind und die Studienlage nicht ausreichend ist, empfiehlt man in dieser Zeit darauf zu verzichten. Eine Studie der Uni Heidelberg unterstützt diese Aussage. Die Forscher konnten Spuren einiger Chemikalien aus den Färbemitteln sowohl in der Muttermilch als auch im Fettgewebe von Säuglingen nachweisen. Auch, wenn damit natürlich noch nicht bewiesen ist, dass tatsächlich ein Risiko vorliegt. Ähnlich sieht es bei Dauerwellen und Blondieren aus. Bei einer Dauerwelle erfolgt die Haarverformung durch Thioglykolsäure. Dazu gibt es keine Studien, die den schädlichen Einfluss auf das Ungeborene erforscht haben. Die Stabilisierung des Haares hingegen erfolgt durch die Oxidation mit Wasserstoffperoxid, welches aber schnell zu Wasser und Sauerstoff abgebaut wird, weswegen dies, laut Frauenarzt Wolfgang Paulus, unproblematisch ist. Bei einer Schwangerschaft und auch in der Stillzeit empfiehlt Paulus aber auch hier, wie beim Blondieren, Zurückhaltung, da nicht klar ist, inwiefern Substanzen von der Mutter an das Kind weitergegeben werden könnten.

Unproblematisch hingegen seien Strähnchen, so Paulus, da der Stoff dabei nicht mit der Kopfhaut in Berührung kommt.

Alternativen sind auswaschbare Farbe, da sie sich von außen ans Haar lagert und nicht tief ins Innere dringt. Außerdem werden Farbpartikel der Tönung auf Grund ihrer Größe nicht so leicht über die Kopfhaut aufgenommen. Absolut unbedenklich seien färbende Shampoos mit Walnuss, Kastanie und Kamille. Darüber hinaus sollte darauf geachtet werden, keine ausländischen Produkte zu verwenden, da diese andere Vorgaben haben. Es lohnt sich deshalb auf namenhafte Hersteller zu setzen und auf Zusatzstoffe zu achten. Selbiges gilt übrigens auch für Henna. Nur, wenn der rote Farbstoff traditionell rein pflanzlich hergestellt wird, ist er unbedenklich. Künstlich hergestellte Farbe steht nämlich im Verdacht Erbschäden hervorzurufen.

Ich empfehle euch in der Schwangerschaft einfach auf Färben zu verzichten, da ihr so auf der sicheren Seite seid und so erst gar kein Risiko eingeht.

Passt auf euch auf und alles Liebe, eure Kathrin 🙂

(Zusätzliche Informationen aus: Markus Brügge “Im Zweifel für das Neugeborene” (2016): In: Hebammen Forum – Das Fachmagazin des Deutschen Hebammenverbandes. 7/2016. S.739/740)

 

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