4% aller Babys liegen zum Entbindungstermin mit dem Popo Richtung Ausgang und bei der Hälfte davon gibt es eigentlich keinen richtig erkennbaren Grund dafür. Nun ist guter Rat teuer, denn die Eltern müssen entscheiden, wie “Kind” auf die Welt kommen soll. Rein prinzipiell kann ein Kind auch in Beckenendlage geboren werden, aber in der heutigen Zeit muss genauestens aufgeklärt werden. So kommt es, dass sich viele Eltern gegen eine Spontangeburt entscheiden.
Risiken bestehen bei Spontangeburten durchaus. An erster Stelle steht die Möglichkeit einer Sauerstoffunterversorgung beim Kind bedingt durch längere Komprimierung der Nabelschnur beim Durchtritt des Köpfchens, da dabei auch die Arme des Babys hochschlagen könnten und nur durch spezielle Handgriffe gelöst werden können. Das Bedarf längerer Zeit, Wissen und Routine des durchführenden Arztes und somit eines erhöhten Risikos für das Kind. Sicherlich ist es einfacher, wenn es bereits das zweite Kind ist. Beim ersten Kind hat man leider keine “Vergleichsmöglichkeiten”. Aus diesem Grund ist ein Termin in der Geburtsklinik sicherlich ratsam, um in Ruhe, weit vor dem Termin, alles besprechen zu können.
Einige Faktoren sprechen definitiv gegen eine Spontangeburt in BEL, welche z.B. unter anderem wären:
- Das geschätzte Gewicht liegt über 3600g
- Vorausgegangener Kaiserschnitt
- Der kindliche Kopf ist größer als der Bauch des Kindes
Ich rate meinen betroffenen Frauen bereits weit vor dem Termin schon im Alltag einige Tricks anzuwenden. Ich weise meist schon um die 28. SSW darauf hin. Ich empfehle die Knie-Ellenbogen-Lage so oft wie möglich anzuwenden, gerade dann, wenn das Kind eine sehr wache Phase hat. Auch können Hausarbeiten gerne auf allen “Vieren” gemacht werden, um in dieser Zeit die Lage des Babys zu optimieren. Ich persönliche finde, dass es für mich die beste Methode ist, da man dem Baby ohne viele Hilfsmittel den “richtigen” Weg zeigen kann. Man kann dem Kind ebenso mit einer Taschenlampe den Weg leuchten, was sicherlich auch nicht verkehrt ist 😉
Ebenso ist es möglich eine Schwangerschaftsbola zu tragen. Dabei ist es ganz wichtig, dass die Bola sich unterhalb des Bauchnabels befindet, damit das Baby sich in die richtige Richtung bewegt.
Sollten all diese Versuche nicht zum Erfolg führen, gibt es noch die Möglichkeit einer äußeren Wendung, welche zwischen der 36./37. SSW genutzt werden kann. Falls man sich dafür entscheidet, sollte die Wendung immer in einer Klinik durchgeführt werden, um im Falle von Komplikationen die Möglichkeit zu haben direkt einschreiten zu können. Komplikationen könnten sein:
- eine vorzeitige Placentalösung – gerade auch bei bestehender Vorderwandplacenta
- vorzeitiger Blasensprung
- Geburtsbeginn und somit auch eine ausgelöste Frühgeburt (Je nach Durchführungszeitraum der äußeren Wendung)
- Vaginale Blutungen
- Auffällige Herztöne bedingt durch Nabelschnurumschlingungen oder kurze Nabelschnur
Ich persönlich bin kein großer Fan der äußeren Wendung, da die, die ich gesehen habe, sich als schmerzhaft und schwierig gezeigt haben. Zudem sehe ich sie einfach als massiven Eingriff in die Natur. Sicherlich gibt es viele Kollegen, die damit ganz andere Erfahrungen gemacht haben und jetzt anfangen zu protestieren, aber es ist einfach MEINE Meinung dazu, was nicht heißt, dass es zwingend die richtige ist.
Fazit:
- Manchmal braucht es etwas Zeit, bis das Kind in der Lage ist, sich in die richtige Position zu legen.
- Bitte frühzeitig mit einer Hebamme/einem Arzt über Möglichkeiten sprechen.
- Stellt euch nicht zu kurzfristig in einer Geburtsklinik vor. Es sollte Zeit zum überlegen da sein.
Alles Liebe, eure Kathrin 🙂
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