Was ist das Wochenbett?
Laut Definition bezeichnet man die Zeitspanne, von der Geburt bis zur Rückbildung der schwangerschafts- und geburtsbedingten Veränderungen, als Wochenbett, was normalerweise sechs bis acht Wochen dauert. In dieser Zeit soll sich die frischgebackene Mutter von den Strapazen der Schwangerschaft und Geburt erholen.
Hmmm…Aber erholt die Mutter sich wirklich? Ist das heute wirklich so? – Leider muss ich immer wieder feststellen, dass die meisten jungen Mamas sehr oft weit entfernt davon sind. Heutzutage ist man sehr viel in neue Medien und soziale Netzwerke eingebunden, weswegen es eigentlich schon kurz vor der Geburt kein Entrinnen vor vielen Fragen von Freunden und Bekannten gibt.
“Bist du schon in der Klinik?”
“Ist der Nachwuchs schon da?”
Fragen über Fragen und das oft schon zwei Wochen vor dem ET. Es nervt – total. Deshalb für alle (noch) nicht Schwangeren, die sich auf meinen Blog verirren: Verratet niemals das wirkliche Entbindungsdatum! 😉
Ihr werdet wahrscheinlich erst später merken, wieso ich das schreibe. Aber umsomehr sind nach der Geburt alle hocherfreut – ihr natürlich an erster Stelle. Warum auch nicht? Ihr dürft glücklich darüber sein, es endlich geschafft zu haben und alle dürfen/sollen es wissen. Und damit geht es los. Das Handy bimmelt ununterbrochen. Nachrichten, Glückwünsche ohne Ende und das meistens schon ein paar Minuten nach der Geburt. Gerade in der ersten, so wertvollen Zeit, die eigentlich nur euch gehören sollte. Ich persönlich glaube, dass Großeltern und Freunde auch gern noch zwei Stunden länger warten können, damit ihr diesen unglaublichen Moment erst einmal allein genießen könnt. Auch die ersten Tage im Krankenhaus sollten euch gehören. Man muss selbst erst einmal alles verarbeiten und sacken lassen, ihr seid schließlich Eltern geworden! Hierzu ist ein Familienzimmer einfach genial, da der frischgebackene Papa von Anfang an mit dabei sein kann. Achtet also bitte darauf, dass ihr nicht überflutet werdet von Besuchskolonnen.
Ihr braucht Zeit, um euch körperlich und seelisch zu erholen. Wenn ihr stillen möchtet, braucht auch das vielleicht seine Zeit, bis es richtig läuft. Da braucht man eigentlich keine “Massen” neben dem “Wochenbett”. Empfangt Besuch, wenn ihr bereit dafür seid. Vergebt Termine und sagt Besuche ab, wenn ihr euch nicht gut fühlt, die Nacht einfach anstrengend war und ihr lieber eine Mütze Schlaf haben wollt. Die Freundin, die wieder ausgeladen wird, sollte dies verstehen.
Ich rate den Eltern immer an, sich vom Besuch etwas zu essen mitbringen zu lassen. So habt ihr immer etwas essbares zu Hause und müsst euch nicht um die Kocherei kümmern. Die Großeltern helfen in den meisten Fällen auch gern, obwohl es manchmal mit der Schwiegermutter so eine Sache ist 😉 Aber sie machen es gerne und ihr solltet Hilfe annehmen. Und gebt bitte auch die Wäsche ab, wenn es euch angeboten wird. Die müsst ihr nicht nebenbei machen 😉 Ihr müsst nicht alles so perfekt hinbekommen, wie vor der Geburt. Warum auch? Wer verlangt das? Müsst ihr jeden Tag durchgestylt in der Tür stehen? Ein ganz klares NEIN! Nehmt Hilfe an, lasst euch Zeit im Elternwerden und meint nicht, dass alles sofort zu 100% perfekt funktionieren muss.
Wochenbett – 6 bis 8 Wochen Erholung für euch und zwar nur für euch. Lasst es euch gut gehen! 🙂
Alles Liebe, eure Kathrin